Deutscher Drucker Nr. 22 am 14.07.2011 Seite 26, Rubrik PRODUKTE & TECHNIK:

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Michael Jellinghaus

 

Veredelung: Über die Leistung statt über den Preis punkten

Binderhaus, Fachhändler für Bindemaschinen für die Druckweiterverarbeitung von Digitaldruck und Offsetdruck mit Sitz in Filderstadt, hat gemeinsam mit Partnern ein Open House zum Thema „Veredelung von Digitaldrucken" veranstaltet. DD sprach mit Binderhaus-Geschäftsführer Michael Jellinghaus über die Herausforderungen.

 

Sehen Sie bei der Druckveredelung einen verstärkten Informationsbedarf bei Ihren Kunden?

Wir spüren eine starke Zunahme von Kundenanfragen zum Thema Druckveredelung. Insbesondere fürs Lackieren und Laminieren beziehungsweise Kaschieren. Beide Techniken ermöglichen es, Druckprodukte über die Leistung statt über den Preis vom Wettbewerb abzuheben. Daher die Themenwahl zum Open House. Digitaldrucker können aus der Druckveredelung zusätzlich einen Nutzen durch Individualisierung und Kleinauflagen erzielen.

 

Welche Veredelungsmöglichkeiten stehen den Digitaldruckern grundsätzlich zur Verfügung? Welche Systeme hat Binderhaus hierfür im Portfolio?

Aus den vielen Auswahlmöglichkeiten bieten wir flächiges UV-Lackieren, Folienkaschierung und Laminieren an. Wegen der steigenden Nachfrage haben wir Tiegelstanzen neu im Programm. Sie ermöglichen Reliefprägungen und Konturstanzungen von Papier oder Pappe.

 

Beim Laminieren digital gedruckter Produkte gibt es immer wieder Probleme mit der Haftung der Folie? Wie lässt sich dies lösen?

Speziell für Anhaftungsprobleme im Digitaldruck bieten wir die Superstick-Folie an. Gegenüber den bislang bekannten Folien am Markt löst sie die meisten Anhaftungsprobleme im Digitaldruck. Im Zweifel empfehlen wir eine unverbindliche Testveredelung durch uns.

 

Lackieren oder Kaschieren/Laminieren? Wo liegen die Vorteile, wo die Nachteile der beiden Varianten?

Kaschieren und Laminieren beginnt bei 24µ Folienstärke. UV-Lacke mit circa 6-14µ Schichtstärke bieten zwar auch einen einwandfreien Feuchtigkeits- und Griffschutz, sie sind aber mechanisch weniger beanspruchbar. Deshalb empfehlen wir für Produkte mit intensiver oder langer Nutzung das Kaschieren, für preissensible Drucke die UV-Lackierung. Beide Verfahren sind in der Handhabung sehr einfach.

 

Auch beim UV-Lack ist die Haftung des Lacks durch einen hohen Tonerauftrag erschwert. Wie können Anwender dem begegnen?

Dem wirken unsere UV-Lackiermaschinen durch eine regelbare Oberflächenheizung entgegen. Durch das Erhitzen des Toners lässt sich eine sehr gute Verbindung mit dem Lack erzielen, bevor die Aushärtung erfolgt.

 

Welche Voraussetzungen ergeben sich darüber hinaus bei der Veredelung von Digitaldrucken im Vergleich zu Offsetdrucken, und was müssen die Anwender beachten?

Offsetdrucke sollten vor dem Kaschieren/Laminieren trocknen, um scheuerfest zu sein. Anhaftungsprobleme der Folie gibt es praktisch nicht. Digitaldrucke sollten vor der Veredelung abkühlen und wieder Luft feuchtigk aufnehmen, um möglichst plan zu liegen. Falls sich bei hoher Tonerdeckung Anhaftungsprobleme ergeben, kann in 90% aller Fälle die Superstickfolie Abhilfe schaffen. In jedem Fall ist im Digitaldruck eine Maschine Voraussetzung, die einen hohen Anpressdruck ermöglicht. Außerdem empfiehlt sich eine Temperaturregelung.

 

Fragen: Martina Reinhardt

 

 

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